PKW-Motor, Innenraum

Carwatch für Automobilzulieferer

Kraftfahrzeug-Hersteller, häufig als OEM (Original Equipment Manufacturer) bezeichnet, verfügen über immense Datenschätze. Nicht nur eigene Entwicklungs-, Produktions, Simulations- und Testdaten (0km-Daten), gerade auch aus dem späteren Einsatz der Fahrzeuge liefern Behörden, Autohäuser und Fachwerkstätten zahlreiche Daten.

Die kontinuierlich zunehmende Digitalisierung der Fahrzeuge setzt die OEM darüber hinaus in die Lage, durch Steuergeräte erfasste Daten zu speichern und auszuwerten. So stehen den Herstellern grundsätzlich enorme Mengen an Daten aus dem Leben eines Fahrzeugs zur Verfügung. Und das mit steigender Tendenz: Inzwischen gehören Automobilhersteller mit zu den größten Investoren in Datenzentren.

Transparenz

Spätestens seit dem „Dieselskandal“ hat das Vertrauen in Automobilhersteller erheblich Schaden genommen. Und so stellen sich private und gewerbliche Fahrzeughalter, professionelle Dienstleister wie Werkstätten, Versicherungen und Leasingfirmen, bis hin zu den Automobilzulieferern Fragen wie:

  • Wissen wir wirklich über alle aktuell laufenden Rückrufe Bescheid?
  • Bekommen wir die notwendigen Informationen so früh wie möglich, oder erst dann, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt?
  • Werden alle relevanten Fakten zu einem Vorgang veröffentlicht, oder werden Informationen zurückgehalten?

Vergleichbarkeit

Will man sich über einen bestimmten Fahrzeughersteller, ein Modell oder gar ein bestimmtes Baujahr informieren, stellen die öffentlich verfügbaren Informationen grundsätzlich erst einmal eine gute Informationsquelle dar. Will man aber diese Informationen hinterfragen oder gar realistische Vergleiche ziehen, gelangt man schnell an die Grenzen solch eindimensionaler Informationen. Stattdessen stellen sich Fragen, wie:

  • Ist der jeweils interessante Fahrzeugtyp wirklich so fehleranfällig, oder lässt sich das auf bestimmte Baugruppen/Bauteile eingrenzen?
  • Haben Ausfälle bestimmter Fahrzeuge irgendwelche Korrelationen mit Fahrzeugen anderer Hersteller?
  • Ändern sich die Ranglisten für Fehler und Rückrufe, wenn man den Betrachtungshorizont um weitere Märkte erweitert?

Vorausschau

Zuletzt ist es natürlich immer wieder interessant, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sofern aktuelle und historische Daten in ausreichender Menge und Qualität vorliegen, lassen sich über mathematisch-statistische Verfahren vorausschauende Aussagen über das Verhalten in der Zukunft treffen. Diese sind zwar immer mit statistischen Abweichungen (Varianzen) verbunden, geben aber trotzdem für viele Tätigkeiten eine solide Planungsgrundlage ab. Vor allem im professionellen Umfeld können dadurch interessante Fragen geklärt werden, wie z.B.:

  • Ab welcher Kilometerzahl muss sich ein Fahrzeughalter auf größere Reparaturen einstellen?
  • Mit welchen (realen!) Werkstatt- und Austauschzyklen kann ein Leasingunternehmen für seine Fahrzeugflotte rechnen?
  • Welche finanziellen Rückstellungen muss ein Automobilzulieferer bilden, um die Risiken der kommenden 6 bis 24 Monate abzudecken?