PKW-Motor, Innenraum

Was ist Carwatch?

Weltweit gibt es derzeit etwa 1,3 Milliarden Kraftfahrzeuge. Elektroautos werden das Wachstum noch verstärken. Bis 2030 wird ein Weltbestand an Autos von 2,3 Milliarden erwartet (UPI-Institut). Andere Studien sind von der Wachstumsgeschwindigkeit her zurückhaltender und erwarten bis 2050 mit 2,7 Milliarden den Höhepunkt („Peak“). Gleichwohl – die Zahlen steigen, die Modellpaletten und Varianten werden vielfältiger und der Verbreitungsgrad von Fahrzeugen nähert sich in weltweit immer mehr Regionen dem der westlichen Industriestaaten an.

Kraftfahrzeuge zählen allein schon aufgrund ihrer behördlich notwendigen Anmeldungen und Zulassungen zu den mit am Besten im Markt beobachtbaren Verbraucherprodukten. Informationspflichten der Fahrzeughersteller und -zulieferer im Rahmen der Produktsicherheit in Verbindung mit den hieraus unter Umständen zu veröffentlichenden Fahrzeugrückrufen schaffen dabei ein grundsätzlich hohes Vertrauen in das Produkt „Fahrzeug“. Aber, wird die Realität diesem hohen Vertrauensvorschuss gerecht?

Transparenz

Spätestens seit dem „Dieselskandal“ hat das Vertrauen in Automobilhersteller erheblich Schaden genommen. Und so stellen sich private und gewerbliche Fahrzeughalter, professionelle Dienstleister wie Werkstätten, Versicherungen und Leasingfirmen, bis hin zu den Automobilzulieferern Fragen wie:

  • Wissen wir wirklich über alle aktuell laufenden Rückrufe Bescheid?
  • Bekommen wir die notwendigen Informationen so früh wie möglich, oder erst dann, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt?
  • Werden alle relevanten Fakten zu einem Vorgang veröffentlicht, oder werden Informationen zurückgehalten?

Vergleichbarkeit

Will man sich über einen bestimmten Fahrzeughersteller, ein Modell oder gar ein bestimmtes Baujahr informieren, stellen die öffentlich verfügbaren Informationen grundsätzlich erst einmal eine gute Informationsquelle dar. Will man aber diese Informationen hinterfragen oder gar realistische Vergleiche ziehen, gelangt man schnell an die Grenzen solch eindimensionaler Informationen. Stattdessen stellen sich Fragen, wie:

  • Ist der jeweils interessante Fahrzeugtyp wirklich so fehleranfällig, oder lässt sich das auf bestimmte Baugruppen/Bauteile eingrenzen?
  • Haben Ausfälle bestimmter Fahrzeuge irgendwelche Korrelationen mit Fahrzeugen anderer Hersteller?
  • Ändern sich die Ranglisten für Fehler und Rückrufe, wenn man den Betrachtungshorizont um weitere Märkte erweitert?

Vorausschau

Zuletzt ist es natürlich immer wieder interessant, einen Blick in die Zukunft zu tun. Sofern aktuelle und historische Daten in ausreichender Menge und Qualität vorliegen, lassen sich über mathematisch-statistische Verfahren vorausschauend Aussage über das Verhalten in der Zukunft treffen. Diese sind zwar immer mit statistischen Abweichungen (Varianzen) verbunden, aber geben trotzdem für viele Tätigkeiten eine solide Planungsgrundlage ab. Vor allem im professionellen Umfeld können dadurch interessante Fragen geklärt werden, wie z.B.:

  • Ab welcher Kilometerzahl muss sich ein Fahrzeughalter auf größere Reparaturen einstellen?
  • Mit welchen (realen!) Werkstatt- und Austauschzyklen kann ein Leasingunternehmen für seine Fahrzeugflotte rechnen?
  • Welche finanziellen Rückstellungen muss ein Automobilzulieferer bilden, um die Risiken der kommenden 6 bis 24 Monate abzudecken?